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NEW YORK.
Die Generalversammlung der Vereinten Nationen (UN) in New York hat am Dienstag voriger Woche (15.3.) das Jahr 2026 einstimmig zum Internationalen Jahr der Weidelandschaften und Hirten“ (IYRP) erklärt. Damit sind die mehr als 300 internationalen Organisationen der IYRP-Bewegung vorläufig an ihrem Ziel angekommen. Aufbauend auf deren Bemühungen hatten die Regierung der Mongolei und 60 weitere Länder die IYRP-Resolution formuliert und der internationalen Staatengemein schaft zur Abstimmung vorgelegt. In dem Beschluss würdigt die UN- Generalversammlung die Bedeutung der IYRP-Resolution, die Probleme hinsichtlich der globalen Biodiversität, des Klimawandels und sozioökonomischer Ungleichheiten deutlich mache.
Die UN erkennt an, dass die als „Pastoralismus“ bekannte nomadische Naturweidewirtschaft oder auch Wandertierhaltung eine dynamische und transformative Lebensgrundlage darstellt, die „eng mit vielfältigen Ökosystemen, Kulturen, Identitäten, traditionellem Wissen und historischen Erfahrungen im Zusammenleben mit der Natur verbunden ist“. Es wird bekräftigt, dass „gesunde Weidelandschaften von entscheidender Bedeutung für wirtschaftliches Wachstum, robuste Lebensgrundlagen und die nachhaltige Entwicklung des Pastoralismus sind“. Die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO)wurde aufgefordert, die Umsetzung des IYRP bis 2026 zu koordinieren.
Der stellvertretende Vorsitzende der Liga für die Hirtenvölker (LPP), Günther Czerkus, begrüßte die Entscheidung der UN-Generalversammlung. Damit würden erstmals die Leistungen der Hirten weltweit anerkannt. Nun komme es darauf an, diesen Durchbruch auch für nachhaltige Verbesserungen der Naturweidewirtschaft zu nutzen, erklärte Czerkus. Laut der LLP sind Weidelandschaften das größte Ökosystem der Welt, das jedoch gleichzeitig am stärksten gefährdet ist. Weltweit sicherten diese Weiden den Lebensunterhalt und die Ernährungssicherheit von Hunderten von Millionen Hirten und ihrer Familien. Nachhaltige Weidelandschaften und Weidewirtschaft würden gerade in Zeiten des Klimawandels, drohender Artenverluste und möglicher Hungersnöte dringend benötigt. AgE
21.03.2022